Ein Haus für einen Baumeister

Neubau Stöckli Attenhoferstrasse

In Zusammenarbeit mit Nathalie Schümperlin Architektin und Patrick Meng Architekt

Wie bei Flarzhäusern wird auf dem flachen Grundstück mit einem üppigen Garten direkt neben dem Bestand Platz für weitere Familienmitglieder geschaffen. Der Neubau gesellt sich an der Strassenkreuzung Schulter an Schulter zum bestehenden Haus (1958), welches sanft renoviert wird.  

Neu beherbergen zwei Wohneinheiten drei Generationen. Sie funktionieren unabhängig voneinander, teilen sich aber den Kellerabgang, den Technikraum und den Garten. Die Setzung des Neubaus ermöglicht den Einheiten grosszügige Ausblicke und bietet dennoch Privatsphäre. 

Die Schlichtheit des bestehenden Hauses sowie die feingliedrige Plastizität dessen Fassade dienten als Inspiration für den Entwurf. Die zwei Häuser erscheinen als eine Einheit, ohne dass sie auf ihre Eigenständigkeit verzichten müssen.

Bauherr des Neubaus ist ein junger Baumeister. Sein Handwerk mit Klinker, Backstein und Beton wird innen und aussen bewusst gezeigt. Von Beginn weg konnte das Haus in engem Austausch zwischen Handwerker und Architekten entwickelt und realisiert werden.

Als Stöckli geplant und ausgeführt, wurde das Haus statisch und konzeptionell so ausgelegt, dass eine Erweiterung um ein Attikageschoss möglich ist. Somit kann sich das Haus bei Bedarf zu einem Einfamilienhaus weiterentwickeln und ist bereit, auf die Wünsche zukünftiger Generationen einzugehen.

Grundriss Erdgeschoss
Grundriss Obergeschoss

Ein Dachgarten bietet dem Stöckli einen eignen, geschützten Aussenraum mit direktem Bezug zum Wohnraum im darunter liegenden Geschoss. Dieses ist als offener, fliessender Raum gestaltet, der im Süden einen Blick in die Tiefe des Garten ermöglicht. Gegen Norden orientiert er sich zur grossen Schulhauswiese mit ihrem alten Baumbestand hin. Die Offenheit des Grundrisses und die weiten Blicke erzeugen ein Gefühl von Grosszügigkeit und Weite innerhalb eines dicht bebauten Wohnquartiers.

Im Innenbereich wird der Backstein mit einer Schlemme veredelt. Die strukturierte Oberfläche erzeugt einen textilen Ausdruck welcher in Kombination mit den Sichtbetonwänden eine ausdrucksstarke und dennoch wohnliche Innenwelt schafft. Die Eckfenster werden als raumhohe Holzmöbel ausformuliert die unterschiedlichen Tätigkeiten Raum bieten: Ein Arbeitsplatz mit Blick auf die grosse Schulhauswiese, eine Sitzbank am Gartenfenster, eine Küchenzeile mit Blick in den Strassenraum.

Projekt: Neubau Stöckli, Rapperswil

Leistung: Architektur in Zusammenarbeit mit Nathalie Schümperlin Architektin und Patrick Meng Architekt

Fertigstellung: 2022

Fotos: Fabian Willi

Besten Dank an die beteiligten Fachplaner und Unternehmer für eine erfolgreiche Zusammenarbeit: Spleiss AG Bauunternehmung (Lukas Rechsteiner), BBB Bauleitung Baumanagement Bautreuhand Andreas Glenck, Späni Bauingenieure AG, Enora AG, Meier und Partner AG, Cereghetti Caminada AG, Abson Sanierungstechnik AG, Gebr. Schraner AG Fensterfabrikation, GOMA Matter AG, Lobnik AG, Wälty Storen AG, Elektrizitätswerk Jona-Rapperswil AG, Selm Heizsysteme AG, SUMAVO GmbH, Schreinerei Kaufmann AG, Eugster Haushaltgeräte AG, Walo Bertschinger AG, Heinz Gresser GmbH, Malergeschäft Marcel Rüegg